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In vielen Alltagssituationen gehört der Genuss von Alkohol in unserer Gesellschaft dazu. Ob bei Feiern, in geselliger Runde oder zu Mahlzeiten, wird gern ein „Gläschen“ getrunken. Grundsätzlich ist der Genuss von geringen Mengen Alkohol für gesunde Erwachsene nicht schädlich. Übermäßiger bzw. dauerhafter Alkoholgenuss schadet der Gesundheit und kann zu einer Abhängigkeitsentwicklung beitragen. Neben den gesundheitlichen Gefahren hat Alkoholmissbrauch Auswirkungen auf weitere Lebensbereiche oder das Familienleben.
Im Beisein von Kindern und Jugendlichen sollten Erwachsene gewisse Regeln einhalten, denn auch ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol muss vorgelebt und erlernt werden. Eltern sollten ihren Kindern ein gutes Vorbild sein. Durch den eigenen, verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol können Erwachsene ohne Belehrungen oder Verbote vorleben, dass Alkohol ein Genussmittel ist und nicht etwa Problemlöser, Stimmungsaufheller oder zur Entspannung missbraucht werden muss.
Schwangerschaft und Stillzeit
Auf Alkohol in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit sollte generell verzichtet werden. Werden alkoholische Getränke in der Schwangerschaft konsumiert, verbreitet sich der Alkohol schnell im Körper der Mutter und erreicht den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes. Im Unterschied zur Mutter kann das ungeborene Kind den Alkohol nur wesentlich verzögerter abbauen, da die notwendigen Organe noch nicht vollständig entwickelt sind. Somit ist der Körper des Kindes den Schädigungen durch den Alkohol wesentlich länger ausgesetzt. Alkoholkonsum in der Schwangerschaft birgt in allen Entwicklungsstadien Gefahren für die Entwicklung des Kindes.
Riskanter Gebrauch
In Deutschland konsumieren etwa 9,5 Millionen Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Form – 1,3 Millionen gelten als alkoholabhängig. In Sachsen ist von 85.000 Alkoholabhängigen auszugehen sowie von 78.000 Menschen, die Alkohol missbräuchlich konsumieren.
Alkohol kann eine schwere psychische und körperliche Abhängigkeit erzeugen. Durch seine chemischen Eigenschaften ist Alkohol ein Zellgift und greift praktisch in das gesamte Organsystem des Körpers ein. Der dauerhafte Konsum erhöht nicht nur das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung, sondern ebenfalls einer Vielzahl anderer Erkrankungen, wie Krebsleiden, Leberschädigungen oder auch Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Risikofreien Alkoholkonsum gibt es nicht. Dies gilt für Jugendliche ganz besonders, da die körperliche Entwicklung erst mit etwa dem 20. Lebensjahrzehnt abgeschlossen ist.
In bestimmten Lebenssituationen, wie beim Autofahren, während der Arbeit, Schule oder Studium gilt: kein Alkohol!
Alkopops
Unter Alkopops versteht man Limonaden oder Süßgetränke, die mit Alkohol gemischt sind. Sie sind bunt, haben eine freche Aufmachung und sprechen besonders junge Zielgruppen an. Durch Zugabe von Zucker und künstlichen Aromen wird der Geschmack von Alkohol überdeckt. Aufgrund der Zuckerbeimengung gelangt der Alkohol schneller ins Blut. Dies erhöht das Risiko einer ungewollten Überdosierung, da man den Alkohol weniger geschmeckt, er jedoch schneller zum Gehirn transportiert wird.
Alkohol und Energiedrinks
Alkohol-Energie Drinks sind Getränke zum Mixen. Sie bestehen aus Zutaten wie Wasser, Zucker oder Süßstoff, Koffein, Taurin, Aromen und Farbstoffen. Der gleichzeitige Konsum von Alkohol und Energiedrinks birgt in doppelter Hinsicht Risiken. Einerseits können körperliche Gefahren wie Herz-Rhythmus-Störungen oder Bluthochdruck auftreten. Vor allem Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen sollten keinen Alkohol mit Energiedrinks zu sich nehmen.
Des Weiteren überdecken Alkohol-Energie Drinks die Wirkung von Alkohol und vermitteln das Gefühl fit und nüchtern zu sein. Eine Leistungssteigerung durch den Inhaltsstoff Taurin, wie es durch die Werbung signalisiert wird, ist nicht wissenschaftlich belegt.
Typische Alkoholwirkungen, wie die nachlassende Reaktionsfähigkeit, werden nur eingeschränkt wahrgenommen beziehungsweise durch das Gefühl der Wachheit überlagert.
Folgen
Kurzfristig kann der Konsum von Alkohol die Seh- und Hörleistung mindern und die Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit senken. Daraus resultiert eine höhere Reaktionszeit und somit Fahruntüchtigkeit. Dauerhafter Alkoholkonsum schädigt unter anderem die Leber, das Nervensystem, den Magen-Darm-Trakt, das Herz und die Bauchspeicheldrüse.
Weitere Informationen
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Alkohol – Zahlen und Fakten zur Alkoholabhängigkeit
Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz - Alkohol – Die zehn wichtigsten Regeln für den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol
- Suchtselbsthilfegruppen in Sachsen, Online-Datenbank
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Fachstellen für Suchtprävention in Sachsen, Datenbank
Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren - Informationsportal "drugcom.de"
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null-alkohol-voll-power.de
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Broschüren
- "Alles klar?" – Tipps und Informationen für den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol
- "Alkohol – reden wir drüber"
- "Alkoholfrei leben"
- "Null Alkohol – Voll Power: Cocktails zum Selbermixen – 100% Spass– Cocktails ohne Alkohol
- Alkoholabhängigkeit
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"Die Sucht und ihre Stoffe – Alkohol"
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) -
Broschüren für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Wissenschaftlichen Kuratoriums der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)
Freigabevermerk
Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz. 19.01.2015