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Für Existenzgründer und Existenzgründerinnen sowie junge Unternehmen ist eine solide Kapitalausstattung ein wesentlicher Baustein zum Erfolg. Die Finanzierung kann grundsätzlich sowohl über Fremdkapital (zum Beispiel Darlehen) als auch mittels Eigenkapital erfolgen. Zwischen den beiden Finanzierungsformen bestehen wesentliche Unterschiede.
Bei Fremdkapital handelt es sich um Einlagen der Sparer, die von den Banken "treuhänderisch" weitergegeben werden. Dieses unterliegt einem besonderen Schutz, weshalb für den Kredit Sicherheiten verlangt werden (Ausnahme: einzelne Förderprogramme, zum Beispiel der KfW Bankengruppe). Der Fremdkapitalgeber ist rechtlich kein Eigentümer des Unternehmens.
Eigenkapitalgeber hingegen werden automatisch zu Eigentümern eines Unternehmens. Sie tragen das Risiko des Verlustes (eventuell auch das des Totalverlustes), haben dafür aber auch Anteil an einem überproportionalen Wertzuwachs des Unternehmens.
Zum unternehmerischen Begriff des Eigenkapitals gehört nicht nur das "eigene Kapital" (eigenes Vermögen, eigene Ersparnisse), sondern auch das so genannte Beteiligungskapital. Für besonders aussichtsreiche Gründungen besteht die Chance, auf dem Kapitalmarkt Beteiligungskapital einzuwerben. Dadurch wird häufig eine Beteiligungsgesellschaft stiller Teilhaber. Die Führung des Unternehmens bleibt damit – anders als bei einer offenen Beteiligung – in Ihren Händen.
- Öffentliche Beteiligungsgeber in Sachsen
sind zum Beispiel die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft mbH (MBG) und die Sächsische Beteiligungsgesellschaft mbH (SBG). - Private Beteiligungsgeber
sind Familie, Freunde und manchmal auch sogenannte Business Angels.
Eigenkapital als sicheres Polster bei Engpässen
Die Vorteile einer soliden Eigenkapitalausstattung liegen vor allem in einem Sicherheits- und Risikopolster für eventuelle Liquiditäts-Engpässe. Zudem unterstreicht eine solche Basis die Vertrauenswürdigkeit gegenüber anderen Kapitalgebern.
Nach Empfehlungen von Fachleuten sollte der Eigenkapitalanteil an der Gesamtfinanzierung einer Unternehmensgründung nicht unter 20 Prozent liegen. Eine hohe Eigenkapitalquote erleichtert das wirtschaftliche Überleben vor allem in wirtschaftlichen Krisenzeiten und schafft weniger Abhängigkeit von Banken.
TIPPS:
- Nach Kapitalgebern für ein bestimmtes Vorhaben können Sie gezielt beim Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) suchen:
- Kapitalsuche
Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften
- Kapitalsuche
- Spezielle Sprechtage zur Beteiligungsfinanzierung bieten die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft mbH (MBG) und die Sächsische Beteiligungsgesellschaft mbH (SBG) in Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern (IHK) und den Handwerkskammern.
Freigabevermerk
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. 23.01.2014